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Flächen im Raum, 1985 / Foto: Friedrich Bastl

1985
HARTMUT BÖHM
Flächen im Raum

Raumintervention
Rigipsplatten, Dispersionsfarbe, Kohlestift
Seitenlänge des geschnittenen Quadrats: 330 cm, Raummaße: 560 x 500 x 330 cm
Entwurf 1984, Ausführung 1985
Raum: Turm im Kapellenhof, 1. Obergeschoss

Von besonderer Bedeutung an diesem Werk HARTMUT BÖHMs im Schloß Buchberg ist die Unmöglichkeit, aus der Distanz eine Gesamtansicht zu gewinnen. Der Betrachter sieht immer nur Teile einer Konstruktion, die ein Ganzes bilden, er steht zwischen vertikalen und horizontalen Flächen, die zusammengehören. Wahrnehmbares und Gedachtes erscheinen als wechselnde Aspekte der Wirklichkeit. Das Werk entsteht im Bewusstsein des Rezipienten aus mehreren Ansichten. Es setzt sich zusammen aus der Sichtbarkeit des Objekts und aus Vorgestelltem. Daraus ergibt sich kein Gegenstand, sondern eine räumliche Pluralität. Die Grundform, auf die sich die einzelnen Flächen beziehen, bleibt unüberschaubar, nur gedanklich lässt sie sich rekonstruieren. Das Konzept zielt auf die gegenseitige Durchdringung von Raum, Wahrnehmung und Denken. Aktualisiert wird die Vielschichtigkeit des Realen. In der Reduktion des Kontingenten auf die elementaren Voraussetzungen der Dinge wird dem Betrachter die ontologische Bedeutung der Geometrie bewusst. Das Schöne bezieht sich auf das Intelligible. Das Gleichgewicht der Gegensätze innerhalb eines Unabgegrenzten erscheint im Werk von HARTMUT BÖHM als kategoriale Struktur des Sichtbaren.


(Auszug aus einem Text von HEINZ GAPPMAYR, in: HARTMUT BÖHM RAUMKONZEPT BUCHBERG IV, 1985)


www.hartmut-boehm.de

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