KUNSTRAUM BUCHBERG
KUNSTRAUM BUCHBERG
KUNSTRAUM BUCHBERG
KUNSTRAUM BUCHBERG
KUNSTRAUM BUCHBERG


Der Kunstraum Buchberg in Schloss Buchberg am Kamp stellt sich als lebendiger Mikrokosmos landschaftlicher, architektonischer, geschichtlicher, künstlerischer und kunsttheoretischer Räume dar. Den Landschaftsraum formen dicht bewaldete steile Hügel. Ein Fluss, der Kamp, strukturiert ihn durch einen die Orientierung verwirrenden Mäander. Er rahmt halbkreisförmig den Schlosspark, berührt kurz den hohen Schlossfelsen, staut sich − gesäumt von Wiesen und Auwald − hinter einer Wehranlage und speist dort am Standort einer alten Mühle ein modernes Kleinkraftwerk. Der Architekturraum − in vielen Jahrhunderten anonymen Bauens entstanden – umfasst weitläufige Gartenterrassen, auf verschiedenen Niveaus angeordnete Höfe und eine Vielzahl unterschiedlicher Raumkonstellationen in den unregelmäßig angeordneten Gebäudetrakten. Der Geschichtsraum wird in den seit der Mitte des 12. Jahrhunderts in unzähligen Bau- und Umbauphasen errichteten Mauern und Türmen, in den wappengeschmückten Portalen und stuckierten Gewölben, in den geschnitzten Türen und nicht zuletzt in vielfältigen Spuren des Alltags, die die Bewohner_innen hinterlassen haben, fühlbar. Der Kunstraum hat sich in den letzten drei Jahrzehnten durch die dauerhafte Integration zeitgenössischer künstlerischer Raumkonzepte in die Innen- und Außenräume, durch den Aufbau einer darauf bezogenen Kunstsammlung sowie durch Ausstellungen, Workshops, Seminare und Forschungsprojekte in die Landschaft, in die Architektur und in die Geschichte des Schlosses und seines Umfelds eingeschrieben. Durch die Verschmelzung dieser heterogenen Elemente zu einem Gesamtensemble − wohl das wesentlichste Charakteristikum des Schlosses − ist ein Interpretationsraum entstanden, der ein Anlegen vielfältiger Reflexionsebenen ermöglicht.


Das Herzstück des Kunstraum Buchberg bilden dreißig raumbezogene Kunstprojekte. Die Künstler_innen nutzten für ihre Arbeiten das vielfältige Angebot unterschiedlicher räumlicher Situationen in den Gärten, Höfen, Türmen, Zimmern und Gängen der weitläufigen Anlage. Ihre künstlerischen Interventionen reagieren auf den vorgefundenen Kontext und verändern gleichzeitig die Ausgangslage für die folgenden Konzepte. Nicht zuletzt üben auch die Restaurierungsarbeiten und vor allem aber deren zurückhaltender Stil einen starken Einfluss auf den Charakter des Kunstraum Buchberg aus – auch dann, wenn diese Maßnahmen in betont langsamen und zurückhaltenden Schritten erfolgen.


Das dynamische Element, das den Kunstraum Buchberg in Schwung hält, ist nicht eine einmal festgelegte homogene Theorie. Entscheidend ist vielmehr die immer wieder neu gestellte Frage nach Phänomenen in der zeitgenössischen Kunst, die sich an historischen Positionen orientieren und diese aus den Bedingungen der Gegenwart uminterpretieren, sie aktualisieren oder einfach beiseiteschieben und radikal neue Ansätze für konstruktive, analytische und konzeptorientierte Kunstproduktion entwickeln.


Der Kunstraum Buchberg ist kein Museum! Den spezifischen Charakter von Schloss Buchberg bezeichnet eher eine Formulierung, die einen Gegensatz in sich birgt. Es handelt sich um einen Ort privater Öffentlichkeit, für den ein bruchloses Ineinanderfließen von Wohn- und Kunstbereichen, von Kunstproduktion und Kunstreflexion, von Kunstpräsentation und Kunstforschung charakteristisch ist, an dem Besucher_innen willkommen sind, nicht jedoch als anonymes Publikum, sondern als Gäste.


Bildnachweis: (1) Dachformen Quadrat Kreis Kreuz / Foto: Joerg Burger (2) Ziergarten, DAN GRAHAM, Star of David / Foto: Rita Newman (3) Blauer Salon mit Arbeiten von THOMAS KAMINSKY / Foto: Rita Newman (4) Pergola HEIMO ZOBERNIG / Foto: Joerg Burger

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